Orkantief “Sabine” hat in vielen Regionen Dächer beschädigt. Jetzt sind Dachdecker gefragt, die Schäden schnell beheben. Doch Vorsicht: Mobile Handwerkertrupps liefern oft schlechte Qualität zu überhöhten Preisen – oder lassen Verbraucher ganz im Regen stehen. 

Aus Schnäppchen wird teurer Auftrag 

Nach dem Sturm bieten Handwerker ihre Dienste ungefragt an der Haustür an. Hausbesitzer sollten in solchen Fällen vorsichtig sein. Denn manche dieser mobilen Trupps nutzen aus, dass die Eigentümer sich schnelle Hilfe wünschen. Dabei suchen sie sich häufig ältere Menschen als Opfer. Die Masche der so genannten “Dach-Haie”: Sie ködern die Hausbesitzer mit vermeintlichen Schnäppchenpreisen und kommen schon am nächsten Tag mit Gerüst und Material wieder. So haben die Verbraucher keine Zeit, das Ganze zu hinterfragen oder gar vom Vertrag zurückzutreten. 

Bei der Reparatur entdecken die Handwerker dann angeblich schwerwiegende Mängel. Manchmal decken sie dann das komplette Dach ab – zu saftigen Preisen und oft gegen Vorauskasse in bar. “Es gab auch Fälle, bei denen die vermeintlichen Handwerker am nächsten Tag einfach nicht wieder aufgetaucht sind. Dann haben die Hausbesitzer viel Geld für nichts bezahlt”, sagt Expertin Christine Gilles von der R+V Versicherung. 

Verträge nicht ohne Prüfung unterschreiben 

Verbraucher sollten Verträge in Ruhe prüfen und mit anderen Angeboten vergleichen. Zudem übernimmt in der Regel die Wohngebäudeversicherung die Reparaturkosten bei Sturmschäden. Überhöhte Rechnungen kann sie allerdings kürzen – der Hausbesitzer bleibt auf der Differenz sitzen. Seriöse Handwerksbetriebe setzen ihre Kunden nicht unter Druck. Außerdem decken sie das Dach erst einmal provisorisch ab, wenn es tatsächlich undicht ist. Die Kosten dafür übernimmt meist auch die Versicherung. 

Weitere Tipps

  • Viele Versicherungen geben ihren Kunden Tipps zur Schadenabwicklung und Informationen zu Handwerkern. Die Hotlines sind oft rund um die Uhr besetzt.
  • Grundsätzlich sollten Dächer regelmäßig fachmännisch überprüft werden, vor allem nach dem Winter. Denn die Versicherung übernimmt die Schäden nur dann, wenn das Dach nicht schon vor dem Sturm beschädigt war.
  • Wer eine Dachsanierung plant, sollte vorher den Versicherungsschutz während der Umbauphase abklären. Denn die Wohngebäudeversicherung zahlt die Sturmschäden am Dach nur, wenn das Haus vorher bewohnbar und unversehrt war.

Quelle: R+V-Infocenter (sw)

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Bildquelle: fotolia – © Alex

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