Die Inflationsrate liegt zurzeit bei 8,7 Prozent. Kurzzeitig hatte die Teuerungsrate im Oktober 2022 sogar einen Spitzenwert von 10,4 Prozent erreicht. Das macht sich auch im Geldbeutel der Verbraucher bemerkbar. Die aktuellen Preissteigerungen infolge der Inflation betreffen nicht nur Gas oder Strom, sondern auch Grundnahrungsmittel und allgemein die Lebenshaltungskosten. Inzwischen gibt es erste Hinweise darauf, dass die deutschen Verbraucher aufgrund der hohen Inflation zunehmend in Zahlungsschwierigkeiten geraten. So sind zuletzt die Meldungen bei der Wirtschaftsauskunftei Schufa deutlich gestiegen. Angaben der “Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung” zufolge ist die Zahl der Negativeinträge 2022 im Vergleich zu 2021 deutlich nach oben geklettert. Im August und September 2022 konnte die Schufa einen Anstieg um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnen. Negative Schufa-Einträge erhalten Kreditnehmer, wenn sie offene Forderungen nicht mehr begleichen können. Wer finanzielle Engpässe beispielsweise mit einem Konsumentenkredit überbrücken möchte, ist auf eine positive Schufa-Bewertung angewiesen. Immerhin prüfen Banken die Bonität von potenziellen Kreditnehmern bei der Auskunftei. Die KVB Finanz gibt Tipps, wie Verbraucher ihren Score verbessern und in Krisenzeiten einen Kredit trotz oder ohne Schufa erhalten können.

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Was ist der SCHUFA-Score und wie kommt er zustande?

Die Schufa, ist ein privatwirtschaftlich agierendes Unternehmen und eine von mehreren Auskunfteien in Deutschland, wie Infoscore, Creditreform Boniversum und CRIFBürgel. Jeder Verbraucher, der beispielsweise einen Mobilfunkvertrag abschließt, ein Girokonto eröffnet oder eine Kreditkarte beantragt, wird bei der Schufa erfasst. Für die Wirtschaftsauskunftei gelten hierbei strenge Regelungen. Sie darf nur Daten über die Zahlungserfahrungen sammeln, die Unternehmen mit Verbrauchern gemacht haben. Weitere Angaben, wie zum Beispiel zum Einkommen, Vermögen, Familienstand, Beschäftigungsverhältnis und dergleichen dürfen nicht hinterlegt werden. Die Daten erhält die Schufa von Versicherungen, Banken, (Versand-)Handelshäusern und Telekommunikationsanbietern, jedoch nicht von privaten Vermietern oder Privatpersonen. Zudem darf nicht jeder auf die Daten zugreifen. Grundvoraussetzung ist ein berechtigtes Interesse. Das betrifft beispielsweise Banken und Kreditgeber, die bei Kreditanträgen dazu verpflichtet sind, vorab die Bonität von Verbrauchern zu prüfen. Das gibt Banken die Sicherheit, dass Kreditnehmer einen Kredit zurückzahlen können. Konsumenten wiederum werden davor geschützt, sich mit einem Darlehen finanziell zu überfordern.

Eigenen Angaben zufolge erhält die Schufa täglich 300.000 Bonitätsanfragen, an manchen Tagen sind es sogar eine Million. Die Einträge bei der Wirtschaftsauskunftei sind nicht ausschließlich negativ. Es gibt einen Score, der sich aus dem bisherigen Zahlungsverhalten der Verbraucher ergibt. Wer seine Rechnungen pünktlich zahlt und vertragliche Vereinbarungen einhält, hat in der Regel eine positive Bewertung. Der Score reicht von 97,5 Prozent, das ein sehr geringes Risiko für Kreditgeber bedeutet, über 80 bis 90 Prozent für ein deutlich erhöhtes bis hohes Risiko bis hin zu unter 50 Prozent für ein sehr kritisches Risiko. Laut Schufa haben 90 Prozent der Verbraucher ausnahmslos einen positiven Score. Negativeinträge entstehen etwa durch offene Rechnungen, ein Insolvenz- oder Mahnverfahren, einen Eintrag im Schuldnerverzeichnis oder einen Kredit, der von der Bank gekündigt wurde.

Negative Schufa-Einträge löschen lassen oder verbessern

Verbraucher, die einen Kredit aufnehmen möchten oder wissen möchten, ob sie einen positiven oder negativen Eintrag bei der Wirtschaftsauskunftei haben, können eine kostenfreie Selbstauskunft bei der Schufa erhalten. Diese ist dazu verpflichtet, einmal im Jahr Auskunft über personenbezogene gespeicherte Daten zu geben. Auf diese Weise können Verbraucher mögliche negative Einträge auf ihre Richtigkeit hin überprüfen und gegebenenfalls löschen lassen. Denn für Negativeinträge gelten bestimmte Löschfristen. Fehlerhafte oder veraltete Daten können beispielsweise mit sofortiger Wirkung getilgt werden. Kreditanfragen werden nach 12 Monaten auf den Tag genau gelöscht. Informationen über Kredite, der Abschluss eines Inkasso- oder Mahnverfahrens sowie Gerichtsdaten können nach drei Jahren gelöscht werden. Die Löschung eines Privatinsolvenzverfahrens ist nach 10 Jahren möglich. Sowohl für eine Fehlerkorrektur als auch eine Löschung der Daten ist ein Antrag bei der Schufa zu stellen. Darüber hinaus haben Verbraucher die Möglichkeit, ihren Score durch positive Einträge zu verbessern. Das ist beispielsweise empfehlenswert, wenn sie einen Kredit aufnehmen möchten. Grundsätzlich ist es geboten, sich zuverlässig an Zahlungsvereinbarungen zu halten, das heißt laufende Kredite pünktlich zu bezahlen, einen Dispokredit zu begleichen, Mahnungen sofort zu bezahlen und künftig zu vermeiden. Zu viele Ratenkredite können mit einer Umschuldung übersichtlich zusammengefasst, unnötige Girokonten und überflüssige Kreditkarten gekündigt werden. Um Negativeinträge von Vornherein zu umgehen, ist es empfehlenswert, Girokonten nicht zu häufig zu wechseln und nicht zu viele Kredite auf einmal aufzunehmen. Auch zu viele Kreditanfragen können sich negativ auswirken, da so der Eindruck entsteht, dass Anfragen häufig abgelehnt wurden.

Gerade in Krisenzeiten, in denen Haushalte durch die hohe Inflation und Preissteigerungen in Zahlungsschwierigkeiten geraten, kann ein Kredit Abhilfe schaffen – und der ist auch ohne oder trotz Schufa möglich. Denn nicht immer ist eine negative Bewertung für eine Kreditabsage verantwortlich. Unsichere Einkommensverhältnisse, ein niedriges Einkommen, ein überzogener Dispo, unzureichende Sicherheiten oder unvollständige Unterlagen, die bei der Bank eingereicht werden, können ebenso ausschlaggebend sein wie das Alter der Kreditnehmer. Einige Banken vergeben daher auch Kredite ohne Schufa. Für die Bank bedeutet das ein gewisses Risiko und Verbraucher müssen mit höheren Konditionen und niedrigeren Kreditsummen rechnen. Statt einer Schufa-Prüfung beurteilt das kreditgebende Institut die Bonität anhand des Einkommens, vorhandenen Vermögens oder dem Beruf. Eine Alternative und strikt davon abzugrenzen ist der Kredit trotz Schufa, bei dem Verbraucher ein Finanzierungsangebot trotz negativem Score erhalten. Für die Bank ist das Risiko hier deutlich geringer, als einen Kredit ohne Schufa-Auskunft zu bewilligen. Kreditnehmer profitieren von einer höheren Kreditsumme und besseren Konditionen. Zudem wirkt sich der aktuelle Kredit positiv auf die Schufa-Bewertung aus, da die Bank die Kreditbewilligung der Auskunftei meldet – vorausgesetzt, die Raten werden fristgerecht beglichen.

Quelle: KVB Finanzdienstleistungsgesellschaft mbH (sw)

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