Eine gemeinsame Analyse des ifo Instituts und immowelt über aktuelle Wohnortpräferenzen in der deutschen Bevölkerung zeigt:

  • 12 Prozent der Umzugswilligen planen aus finanziellen Gründen den Wohnortwechsel, vor der Energiekrise waren es noch 7 Prozent
  • Steigende Belastung: Jeder 5. Mieter empfindet die Wohnkosten als hohe finanzielle Bürde, 2021 war es noch gut jeder 8.
  • Neben den Heizkosten treiben Stadtbewohner die hohen Kaltmieten und Landbewohner die Mobilitätskosten zum Umzug
  • Stadtleben wieder attraktiver: Während der Corona-Pandemie waren mehr Platz und die Nähe zur Natur noch relevanter

Seit Jahren steigen die Mieten sehr stark an. Durch die Energiekrise explodieren nun auch noch die Nebenkosten. Viele Deutsche sehen inzwischen keine andere Möglichkeit, als in eine günstigere Immobilie zu ziehen. Eine repräsentative Studie des ifo Instituts und immowelt aus September/Oktober 2022 mit 12.000 Teilnehmern zeigt: Die Wohnkosten sind inzwischen vielerorts so hoch, dass sie beim Umzug eine deutlich größere Rolle einnehmen als noch vor einem Jahr. So geben 12 Prozent der Umzugswilligen die finanzielle Belastung als wichtigsten Grund für den geplanten Wohnortwechsel an. Vor der Energiekrise waren es noch 7 Prozent, wie eine vergleichbare Studie des ifo Instituts und immowelt aus dem Mai 2021 zeigt.

Der Wechsel in eine kleinere Wohnung kann sowohl bei der Kaltmiete als auch den Nebenkosten zu einer Kostenersparnis führen. Gleiches gilt auch bei Umzug von einer teuren Großstadt ins häufig günstigere Umland.

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Jeder 5. empfindet Miete als hohe Belastung

Bei der Frage nach der Höhe der finanziellen Belastung durch die Wohnkosten verdeutlicht sich die aktuell schwierige Situation vieler Mieter: Während im Mai 2021 noch 32 Prozent der befragten Mieter die Warmmiete nicht als Belastung empfunden haben, waren es im vergangenen Herbst nur noch 22 Prozent. Im Gegenzug waren vor knapp 2 Jahren noch 12 Prozent der Mieter durch die Wohnkosten stark belastet, aktuell liegt der Anteil bereits bei 20 Prozent. Die Zahl wird vermutlich noch weiter steigen, da in vielen Haushalten erst in diesem Jahr die neuen, deutlich höheren, Abschläge fürs Heizen und für den Strom greifen.

In der Stadt belasten die Mieten, auf dem Land die Tankkosten

Je nach Wohnort unterscheiden sich die Gründe für die Überbelastung: Bei Stadtbewohnern, egal ob Groß-, Mittel-, oder Kleinstadt, sind die direkten Wohnkosten wie die Kaltmiete oder die Rückzahlung des Darlehens eine große Bürde. Je nach Größe der Stadt gaben 55 bis 60 Prozent der Umzugswilligen an, deswegen eine neue Wohnung zu suchen. Im ländlichen Raum ist der Anteil mit 28 Prozent deutlich geringer. Das liegt daran, dass sowohl die Miet- als auch Kaufpreise in den Städten in den vergangenen 10 Jahren deutlich stärker gestiegen sind als in den ländlichen Regionen. Dafür nennen Landbewohner deutlich häufiger die Mobilitätskosten (52 Prozent) als Grund für den geplanten Umzug. Die im vergangenen Jahr ebenfalls gestiegenen Benzinpreise dürften besonders Berufspendler finanziell schmerzen. Bei den Stadtbewohnern nannten hingegen maximal 40 Prozent die Kosten fürs Tanken oder den ÖPNV als Grund für den geplanten Umzug. Zwar stören sich auch in der Stadt viele Bewohner an den Benzinpreisen, allerdings sind in der Regel die Wege zur Arbeit kürzer und öffentliche Verkehrsmittel als Alternative vorhanden.

Die Heizkosten beeinträchtigen sowohl auf dem Land als auch in der Stadt die Mehrheit. In Großstädten gaben 51 Prozent der Umzugswilligen an, wegen der Heizkosten umziehen zu wollen, in kleineren Großstädten sogar 61 Prozent. Am häufigsten fühlen sich Landbewohner (64 Prozent) durch die hohen Energiepreise belastet. Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass die Menschen auf dem Land in der Regel auf mehr Fläche leben und dadurch höhere Energiekosten haben als in der Stadt.

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Wegzug aufs Land: Corona-Trend abgebremst

Nach Ausbruch der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, verspürten viele Deutsche den Wunsch nach mehr Platz und Nähe zur Natur. Besonders Großstädter waren unter den Eindrücken der Lockdowns unzufrieden mit der eigenen Wohnsituation: 13 Prozent wollten binnen 12 Monaten aus der Stadt wegziehen, wie die Analyse aus dem Mai 2021 zeigt. Die Umzugsbereitschaft hat inzwischen abgenommen. Unter den Großstadtbewohnern planten im Herbst 2022 nur noch rund 10 Prozent einen grundlegenden Umzug. Dies kann daran liegen, dass nach dem weitestgehenden Wegfall der Pandemie-Einschränkungen viele Menschen das große Freizeitangebot der Großstadt wieder schätzen und nicht mehr dauerhaft aus dem Homeoffice arbeiten können.

An den Umzugszielen hat sich hingegen nichts geändert: Kleinere Großstädte und Vororte sind nach wie vor gefragte Wohngegenden. Ganz auf urbanes Leben verzichten und aufs Dorf ziehen, wollen dann doch die wenigsten. Obwohl die Wohnkosten eine immer größere Rolle spielen, ist auch der meistgenannte Umzugsgrund gleichgeblieben. Damals wie heute ist die Vergrößerung der Wohnfläche, zum Beispiel nach dem Zusammenziehen mit dem Partner oder der Geburt des eigenen Kindes, der wichtigste Treiber beim Wechsel der eigenen vier Wände.

Quelle: immowelt (sw)

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