Mehr als vier Jahrzehnte lastete auf ihren Häusern Asbest – und auf den Besitzern irgendwann die quälende Frage: Ist es nun gefährlich oder doch nicht? Zwei Beispiele, warum sich eine Sanierung lohnt.
Franziska kann endlich wieder durchatmen: “Für uns war es eine Befreiung, als die Asbestplatten endlich unten waren.” Als die junge Familie das Haus vor einigen Jahren aus zweiter Hand erworben hatte, “war klar, dass wir einiges in die Sanierung stecken mussten.” Neue Böden, neue Bäder, neue Fenster – alles fest eingeplant. Als es um den Einbau großer Dachflächenfenster ging kam “ein dicker Brocken hinzu”. Das Dach – Mitte der 60er Jahre mit asbesthaltigen Faserzementplatten eingedeckt – entpuppte sich unter den teils stark bemoosten Platten als höchst bedenklich: Die Oberflächen waren angegriffen, Platten gerissen und die Gefahr, dass sich daraus asbesthaltige Fasern lösen, “einfach da”. Dachdeckermeister Christian Wein aus Beulich an der Mosel riet zu einer dauerhaften Lösung. Unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten waren Schiefersteine für die umweltbewussten Bauherren die erste Wahl – natürlich und nachhaltig.
Nach nur zwei Wochen war die Altlast Geschichte – und die Sanierung deutlich günstiger, als die Bauherren anfänglich befürchtet hatten: Weil die Unterkonstruktion für die Neueindeckung mit Schiefer weitgehend intakt war und sich die Familie für eine optisch ansprechende, aber günstige Universal-Deckung entschied, hielten sich die Gesamtkosten für das Gebäude in finanzierbaren Grenzen: “Rund 28 000 Euro sind für die Gesundheit unserer Kinder gut angelegt.” Angenehmer Nebeneffekt: Die komplett renovierte Immobilie stieg nach der Sanierung deutlich im Wert.
Komponenten einer Sanierung
Der Komplettpreis einer Dach- oder Fassadensanierung setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Bauform, Dachgröße und -neigung, Lage des Grundstücks, Aufwand für Gerüste und der Zustand der vorhandenen Unterkonstruktion sowie der Dachrinnen und Abflussrohre beeinflussen die Gesamt-Kalkulation. “Der reine Materialpreis für eine Neueindeckung”, sagt Frank Rummel von Rathscheck Schiefer, “spielt nach einer von uns unterstützten Untersuchung der Hochschule Koblenz tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle.” Für ein Musterdach (150 Quadratmeter Dachfläche, Komplettsanierung mit Abriss, Dämmung und Entwässerung) errechneten die Studenten für ein natürliches Schieferdach rund 1200 Euro Mehrkosten gegenüber einem Dach aus künstlich hergestellten Imitaten. Einen ersten Kostenüberblick und -vergleich können sich Hausbesitzer online mit dem kostenlosen Dachkostenkalkulator (www.rathscheck.de/dachkostenkalkulator) verschaffen.
Traum im Grünen
Die Hoch-Zeiten der Asbest-Welle aus den 60er bis 90er Jahren belasten bis heute selbst teure Traumhäuser, die Sanierung trifft meist die Erben oder Zweitbesitzer. “Es war Liebe auf den ersten Blick”, erinnert sich die Bauherrin an die erste Begegnung: “Wir wussten sofort: Das Haus ist es.” Ohne lange zu zögern erwarb die Familie die gebrauchte Immobilie – eingewachsen in einen großen Naturgarten, seitlich umgeben von hohen Bäumen und auf der Südwestseite mit einem Panoramablick auf die Taunushöhen. Doch das Fachwerk-Traumhaus im Grünen aus den Anfängen der achtziger Jahre hatte ein Handicap: Bei den Wellplatten auf dem dominant überstehenden Dach handelte sich um ein damals noch standardmäßig mit Asbestfasern versetztes Produkt: “Anfangs haben wir uns noch keine Sorgen gemacht, nach und nach fanden wir es unangenehm.” Sonne und Schnee, Algen und Moos setzten der Oberfläche immer heftiger zu.
Als der Alterungsprozess sichtbar immer schneller voranschritt, empfahl Dachdeckermeister Björn Fischer aus Gehlert im Westerwald eine nachhaltige Lösung. Eine, die dem Charakter des außergewöhnlichen Gebäudes mit seinen großen Glasflächen und offenen Räumen gerecht wurde und die ihm gleichzeitig ein zeitgemäßes modernes Design verpasste. Auf dem weit überkragenden Satteldach changieren heute rechteckige Schiefersteine in der Sonne, die elegant mit Holz, Glas und weißen Putzflächen harmonieren.
Einen Teil der Sanierungskosten können sich Besitzer selbstgenutzter Immobilien seit Anfang 2020 über die Steuer zurückholen. Bei einer Investition in verschiedene Maßnahmen, die dauerhaft dem Klimaschutz dienen, lassen sich bei einer Gesamtinvestition von maximal 200 000 Euro bis zu 40 000 Euro Steuern sparen (Paragraph 35 c EST – www.bundesfinanzministerium.de). Alternativ bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (www.kfw.de) verschiedene Förderprograme für die Dach- und Fassadenmodernisierung.
Quelle: Rathscheck Schiefer (sw)
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Bildquelle/Fotograf: Rathscheck Schiefer/Rathscheck/ideemedia