Deutsche Big 7 Städte profitieren von Verteilung der Kaufkraft über die Republik

Paris und London sind die unangefochtenen Hochburgen des Einzelhandels in Europa. In keiner anderen Metropole werden so hohe Spitzenmieten bezahlt wie in der französischen Hauptstadt (1.958 Euro je Quadratmeter im Monat) und dem britischen Pendant (1.584 Euro). Allerdings sind alle Städte der deutschen Big 7 auf den ersten 17 Plätzen der teuersten Handelsplätze Europas zu finden – angeführt von München mit 360 Euro auf Platz vier. 

Die extreme Kluft zwischen London und Paris auf der einen und dem Verfolgerfeld auf der anderen Seite, geht zu einem großen Teil auf die zentralistische Struktur in Großbritannien und Frankreich zurück. Die Hauptstadtmärkte sind mit riesigem Abstand vor den weiteren Märkten in diesen beiden Ländern. In Deutschland sieht das durch unsere dezentrale Struktur anders aus. Der Umsatz verteilt sich besser auf mehrere Städte und Regionen. Gleiches gelte für den globalen Tourismus, der sich ebenso auf London und Paris konzentriere, während er in Deutschland stärker verteilt sei. 

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So sind Berlin (6. Rang) und Frankfurt (7. Rang) noch deutlich in den Top Ten, während sich Düsseldorf mit Platz elf, Hamburg mit Platz zwölf, Stuttgart Platz 14 und Köln mit Rang 17 begnügen müssen. In allen Städten werden jedoch mindestens 250 Euro Spitzenmiete veranschlagt. “Der Vergleich mit den anderen europäischen Großstädten zeigt, wie stark der deutsche Einzelhandelsmarkt ist. Und dies trotz seiner regionalen Verteilung. Würde man dieses Potenzial theoretisch zusammenziehen, würde diese eine deutsche Stadt gut mit London und Paris mithalten können”, analysiert ein Experte von JLL. 

Dass Tourismus ein ganz entscheidender Faktor für die Umsätze in den Toplagen der Metropolen ist, zeigen die Spitzenplatzierungen der beiden italienischen Großstädte Mailand (Rang 3/ 375 Euro) und Rom (Rang 5/ 333 Euro). 

Auf den ersten Blick überraschend ist, dass alle sieben deutschen Vertreter vor populären Trendstädten wie Amsterdam (240 Euro), Stockholm (186 Euro) und Oslo (169 Euro) landen. “Zu einem großen Teil hängt dies von der Kombination aus Einwohner, Tourismus und den daraus resultierenden Handelsumsätzen ab. Hierbei darf aber nicht die Stadt allein gesehen, sondern auch das direkte Einzugsgebiet berücksichtigt werden. Deshalb können es auch Städte wie Stuttgart mit den skandinavischen Hauptstädten aufnehmen”, erklärt der Experte das gute Abschneiden der deutschen Städte. 

Mit Blick auf die Zukunft gilt es zu differenzieren: “Die Spitzenmieten in Europa werden mindestens stabil bleiben, wahrscheinlich sogar noch weiter steigen. Das gilt aber nur für die absoluten Toplagen in allen Städten. Auch wo hohe Spitzenmieten gezahlt werden, haben es Nebenlagen und B-Lagen zunehmend schwerer, die Aufmerksamkeit der Kunden und damit Umsätze auf sich zu ziehen. Das gilt für deutsche wie andere europäische Städte”, so der Ausblick auf das laufende Jahr.

Quelle: Corporate Communications JLL SE (sw)

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