Das mobile Bezahlen mit dem Smartphone kommt immer mehr im Alltag der Verbraucher an. Das zeigt eine repräsentative Verivox-Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Innofact durchgeführt hat. Demnach hat fast jeder Vierte schon im Laden mit dem Smartphone bezahlt. Doch nicht alle vertrauen dem neuen Bezahlverfahren. Vor allem die US-Konzerne Apple und Google leiden noch unter einem Vertrauensdefizit.
Bezahl-Apps bei jungen Menschen besonders verbreitet
Lange fristete mobiles Bezahlen in Deutschland ein Nischendasein. Doch nicht zuletzt seit US-Konzerne wie Apple und Google mit ihren Bezahl-Apps auf dem deutschen Markt vertreten sind, wächst der Kreis der Nutzer. Von insgesamt 1.000 Befragten haben 27 Prozent eine Bezahl-App auf dem Smartphone eingerichtet, mit der sie an der Ladenkasse bezahlen können. 23 Prozent haben das bereits getan.
Insbesondere die Einführung von Apple Pay ist von mehreren teilnehmenden Banken durch eigene großangelegte Marketing-Kampagnen begleitet worden. Das hat die Verbreitung erheblich beschleunigt, so ein Experte der Verviox Finanzvergleich GmbH. Unter den Smartphone-Besitzern haben junge Menschen im Alter von 18 bis 29 besonders häufig eine Bezahl-App eingerichtet (41 Prozent), bei 50- bis 69-Jährigen sind es nur 18 Prozent.
Nicht alle vertrauen den mobilen Bezahldiensten
Die Anbieter mobiler Bezahldienste werden noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, bis das Smartphone als Zahlungsmittel bei allen deutschen Verbrauchern voll akzeptiert ist. Insbesondere die Tech-Riesen aus den USA haben noch mit einem Vertrauensdefizit zu kämpfen.
So wurden die Smartphonebesitzer, egal ob sie schon mobil bezahlt hatten oder nicht, auch gefragt: „Welchem mobilen Zahlungsdienst / welcher mobilen Bezahl-App würden Sie am ehesten vertrauen?“ Nur jeweils einer von zehn Befragten gab dabei Google Pay (10 Prozent) oder Apple Pay (9 Prozent) an. Deutlich größeres Vertrauen genießen die deutschen Banken und Sparkassen. 42 Prozent würden am ehesten der hauseigenen Bezahl-App der eigenen Bank vertrauen. Beim Kampf um öffentliche Aufmerksamkeit liegen die Tech-Anbieter und insbesondere Apple deutlich vorn. Den Vertrauensvorschuss haben hingegen die klassischen Banken. Ein guter Grund, den Kampf um die Kunden, die bislang noch nicht mit dem Smartphone zahlen, nicht verloren zu geben.
35 Prozent der Befragten zweifeln an der Sicherheit
Mangelndes Verbrauchervertrauen könnte den Wachstumskurs von Apple und Google empfindlich bremsen. Denn von den Befragten, die bislang noch nicht mit dem Smartphone bezahlt haben, geben 35 Prozent Sicherheitsbedenken als Grund an. Damit sind Zweifel an der Sicherheit des Bezahlverfahrens einer der drei meistgenannten Gründe, die Verbraucher vom Bezahlen mit dem Smartphone abhalten. 37 Prozent der Nicht-Nutzer gaben an, dass sie Bezahl-App auf dem Handy installieren möchten. Ebenfalls 37 Prozent sahen keinen Vorteil darin.
Methodik/Quelle: Die verwendeten Daten basieren auf einer Online-Umfrage der Innofact AG im Auftrag von Verivox, an der im Oktober 2019 insgesamt 1.000 Personen teilgenommen haben. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
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