Auf dem Energiemarkt liegen Freud und Leid eng beisammen: So hat sich Strom in den letzten 10 Jahren um mehr als 30 Prozent verteuert, Preisunterschiede zwischen Ost und West gibt es dafür kaum noch. Das einstmals günstigste Bundesland ist heute das teuerste und mit Greta Thunberg erlebt Deutschland einen neuen Ökostromboom. Das zeigen die Daten des großen Stromreports von Verivox.

Strompreise klettern auf Rekordniveau – aber Anstieg verlangsamt sich

In den vergangenen zehn Jahren sind die Verbraucherpreise in Deutschland um 14 Prozent gestiegen. Die Strompreise haben sich im gleichen Zeitraum doppelt so stark nach oben bewegt (32 Prozent). Ein Musterhaushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden zahlt heute durchschnittlich 285 Euro mehr pro Jahr für Strom.

Die Höhe der Mehrbelastung unterscheidet sich regional jedoch stark: Während die Strompreise in Sachsen-Anhalt auf Zehn-Jahres-Sicht um 21 Prozent (+ 203 Euro) gestiegen sind, sind es in Berlin 55 Prozent (+ 431 Euro) und in Hamburg knapp 60 Prozent (+ 470 Euro). Dabei ist der starke Anstieg in den Stadtstaaten einem Aufholeffekt geschuldet. Im Oktober 2009 war Strom nirgendwo so günstig wie in Berlin und Hamburg mit Preisen rund 12 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Im Oktober 2019 gehören Hamburg und Berlin nun zu den drei teuersten Bundesländern.

Doch es gibt auch erfreuliche Tendenzen: Während der Strompreisanstieg im Zehn-Jahres-Vergleich enorm ausfällt, hat sich die Entwicklung in den letzten fünf Jahren verlangsamt. Seit Oktober 2014 sind die Strompreise im Mittel um fünf Prozent gestiegen und bewegen sich damit im Rahmen der allgemeinen Teuerung. Dennoch ist Strom 2019 so teuer wie noch nie. Aktuell kostet eine Kilowattstunde Strom im bundesdeutschen Schnitt 29,46 Cent.

Preisschere zwischen Ost und West fast geschlossen

Strom ist von Region zu Region unterschiedlich teuer. Besonders Verbraucher in Ostdeutschland mussten in den letzten zehn Jahren deutlich tiefer in die Tasche greifen. Allein 2009 zahlten sie im Schnitt rund 8 Prozent mehr als Stromkunden in Westdeutschland. Seither nähern sich die Preise kontinuierlich an, das Ost-West-Preisgefälle bei Strom ist 2019 auf 0,4 Prozent geschrumpft. Die Annäherung ist in erster Linie auf die Entwicklung bei den Stromnetzgebühren zurückzuführen. Während diese in den neuen Ländern seit 2014 stagnieren, stiegen sie in den alten Bundesländern im gleichen Zeitraum um rund 12 Prozent an.

Greta-Effekt: Nachfrage nach Ökostrom steigt

Deutsche Stromkunden greifen 2019 wieder häufiger zu Ökostrom. Besonders groß ist die Nachfrage in Bremen, Berlin, Baden-Württemberg und Thüringen. Mehr als jeder Zweite (54 Prozent) entschied sich in diesen Bundesländern für Ökostrom. 

Dieser Trend verstärkte sich im Jahresverlauf sogar: Im September wählten bereits 62 Prozent der Verivox-Kunden einen Ökotarif. 

Ein ähnlich starkes Interesse gab es zuletzt nach dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima. 2012, im Jahr nach der Katastrophe, entschieden sich drei von vier Verbrauchern (76 Prozent) für Ökostrom. Das Interesse flaute in den Folgejahren kontinuierlich ab, 2018 griff nur noch knapp jeder Dritte (32 Prozent) zu.

Methodik: Der Verivox-Verbraucherpreisindex Strom berücksichtigt die Preise der Grundversorger und der 30 wichtigsten überregionalen Stromanbieter für einen Jahresverbrauch von 4.000 kWh und wird entsprechend der Anzahl der Haushalte und aktuell veröffentlichten Wechselquoten gewichtet.

Quelle: verivox (sw)

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