Sinnlich, nachhaltig und modern: 450 Millionen Jahre machen Schiefer zeitlos, innovative Ideen holen den schimmernden Naturstein aus der traditionellen Ecke. Als ökologische Alternative mit Stil ist Schiefer im Aufbruch, denn Nachhaltigkeit und Werthaltigkeit rücken bei Neubau und Sanierung wieder stärker in den Fokus.

Außen pur, zurückhaltend, elegant. Drei Natursteinsteelen begrenzen die Einsicht auf den etagenhohen Eingangsbereich. Scheinbar nahtlos geht die Fassade in Garagentor und Garteneingang über, symmetrisch setzen sich die Gebäudelinien vom Dachfirst bis zum Erdgeschoss fort.

Kein Stein wie der andere

Schiefer ist ein Stein aus und für die Ewigkeit – archaisch, rauh und durch das feine Relief der schimmernden Oberfläche sinnlich zugleich. Das unter enormen Druck bei der Erdfaltung entstandene Gestein besteht aus natürlichen, ökologisch völlig unproblematischen Mineralien (Sericit, Chlorit, Quarz und Calciumkarbonat) und ist älter als Kohle und die Dinosaurier. Kein Stein ist wie der andere, aber jeder auf dem Dach, an der Wand oder auf dem Boden robuster und deutlich langlebiger als die meisten unter hohem Energieeinsatz aus mehreren Komponenten hergestellten Produkte.

In Deutschland werden derzeit rund 60 000 Tonnen Schiefer pro Jahr umgesetzt, davon kommt mit 2000 Tonnen nur noch der geringste Teil aus zwei kleineren deutschen Bergwerken. Bis Ende 2018 ließ Rathscheck selbst noch am Mayener Katzenberg Schiefer aus mehr als 400 Metern Tiefe durch ein weit verzweigtes Stollensystem und einen schmalen Förderschacht nach oben bringen – bis Erschließung und Abbau geeigneter Vorkommen stets aufwändiger und unrentabler wurden. Mit Blick auf die Zukunft hatte sich die Nummer zwei auf dem Weltmarkt vor mehr als zehn Jahren eigene Alternativen in Spanien gesichert. Unter anderem betreibt man im dünn besiedelten Nordwesten das größte Schiefer-Bergwerk der Welt: La Fraquina verfügt über Abbaukammern so lang wie zwei Fußballfelder und so hoch wie mehr als 20 Wohnetagen. 

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Hightech statt Handarbeit

Im “Goldenen Tal” (Valdeorras), rund 200 Kilometer von Santiago de Compostella entfernt, finden sich die umfangreichsten wie hochwertigsten Schieferressourcen der Welt. Mit einem Marktanteil von fast 90 Prozent ist Spanien der größte Schieferlieferant auf dem Globus – und gleichzeitig einer der jüngsten. Der rasante Aufstieg ist Pionieren wie Blanco Fernandez zu verdanken. Mitte der 60er Jahre streifte er noch mit seinem Esel durch die Region, um mühsam an der Erdoberfläche Schieferplatten für die Weiterbearbeitung im Heimatdorf zu sammeln. Erst fand er einzelne Steine, dann “dunkles Gold” in großen Mengen: Die ausgedehnten Schieferstränge knapp unter der Oberfläche reichten breit und tief in die Erde. Heute gehört sein Unternehmen Cafersa (Canteras Fernandez) zur Rathscheck-Gruppe und ist zweitgrößter Produzent in der abgelegenen Bergregion, aus der sich jedes Jahr rund 500 000 Tonnen Schiefer auf die Reise machen. Starke Abnehmer sind neben Deutschland insbesondere Frankreich, Großbritannien und Benelux. 

Ausgestattet mit weitreichenden eigenen Vorkommen und gepaart mit mehr als 220 Jahren deutscher Erfahrung rund um Schiefer baute Rathscheck in Galicien im vergangenen Jahrzehnt eine der modernsten Schieferproduktionen der Welt auf. Softwaregestützt erledigen heute Maschinen, “was früher einmal harte Knochenarbeit war”, blickt Dirk Ackermann, Geschäftsführer des Deutschen Schieferfachverbandes, zurück auf eine deutsche Schieferkultur, die bis zu den Römern reicht. Noch Ende des 19. Jahrhunderts verdienten mehr als 6000 Menschen in Deutschland ihr Brot mit der Schiefergewinnung und Verarbeitung. Als die Vorkommen im rheinischen Schiefergebirge, im angrenzenden Sauerland und in Thüringen entweder erschöpft oder immer schwieriger zu erreichen waren, ging in den meisten von ehemals mehreren hundert deutschen Schieferbergwerken nach und nach das Licht aus. 

Neue Techniken vereinen Ökologie und Ökonomie

Ein neues und einfaches Befestigungssystem hat dazu beigetragen, “den Stein aus der teuren Ecke zu holen.” Jahrhundertelang musste jeder kleinformatige Schieferstein traditionell einzeln vernagelt werden. Bei der neuen Systemdeckung werden die rechteckigen Schiefersteine in einem Metallgerüst aus Tragprofilen und Verbindern mit einer Klammer fixiert, was zu erheblichen Einsparungen bei Material- und Arbeitskosten führt.

Quelle: Rathscheck Schiefer (sw)

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